Welche Webseite macht Sinn für mich?

Man möchte eine Webseite haben - oder eine bestehende erneuern - aber was macht Sinn?

WordPress? ClubDesk? Jimdo, Wix, Squarespace, Shopify, Joomla, Drupal, Nextjs, Vite, Bolt, Grav, ... ?

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Webseite zu gestalten und zu unterhalten. Welche Infrastruktur hier Sinn macht und wie das Zusammenspiel verschiedener Komponenten aussehen kann, wird in diesem Artikel behandelt.

Die Grundsatzfragen

Bevor man sich daran macht, die Infrastruktur zu planen, müssen einige grundsatzliche Fragen geklärt werden.

  • Wieviel Budget steht zur Verfügung
  • Wieviel Zeit steht zur Verfügung
  • Wer unterhält die Webseite inhaltlich
  • Wer unterhält die Webseite technisch
  • Gibt es für mein Bedürfnis bereits zielgerichtete Lösungen

 

Budget

Wie mit allem auf der Welt: Mehr Geld, mehr Möglichkeiten. Komplexe, aufwändige und ausladende Webseiten brauchen viel Zeit und Wissen, und das kostet Geld. 

Eine WordPress-Webseite ist teilweise innert Stunden funktional und fertig, daher für schmale Budgets eher geeignet, als eine massgeschneiderte Von-Hand-Lösung, die Tage, Wochen, gar Monate in Anspruch nehmen kann. Allerdings muss man dann inhaltlich und technisch gewisse Abstriche in Kauf nehmen.

Zeit

Muss die Webseite so schnell wie möglich online sein, oder kann man etwas zuwarten? Wie im vorherigen Absatz angetönt, gewisse Webseiten sind schneller als andere gebaut. Soll es komplex und schnell sein, steigen auch die Kosten.

Unterhalt

Besonders so genannte Webseiten-Baukasten haben sich den einfachen Unterhalt auch durch Laien auf die Fahne geschrieben. Mit WordPress kann der Nutzer Inhalte verfassen, die Webseite gestalten und allerhand Plugins installieren, die allerhand Funktionen bieten.

Massgeschneiderte Lösungen hingegen basieren oft auf dem Prinzip des Headless-CMS. Das bedeutet, dass die Darstellung der Internetseite und der Inhalt voneinander entkoppelt sind. Somit kann die inhaltliche und die technische Verantwortung aufgeteilt werden.

Diese Webseite hier macht sich das Headless-Prinzip zunutze; Die Texte und Bilder werden getrennt von der Darstellung erstellt. 

Das hat Vor- und Nachteile. Vorteil: Man kann sich auf den reinen Inhalt konzentrieren und muss nicht Angst haben, aus Versehen die Webseite abzuschiessen. Auch kann man den technischen unterhalt einem Profi überlassen. Allerdings folgen die Texte und Bilder in einem Headless-Prinzip einem festgelegten Schema: Man muss also bereits im Voraus wissen, wie eine Seite oder ein Artikel aussehen soll. In einem System wie WordPress kann man sich individuell verwirklichen.

Am besten lässt man sich diverse Optionen zeigen.

Zielgerichtete Lösungen

Manchmal kommt man einfacher ans Ziel, wenn man ein bestimmtes Bedürfnis hat. Eine Verkaufsplattform soll es sein? WooCommerce für WordPress oder Shopify haben sich darauf spezialisiert. Sie wollen ein Forum gründen? WoltLab hat hier eine passende Lösung parat. 

Nicht immer macht es Sinn, das Rad neu zu erfinden.

Eine Webseite bedarf Planung. Damit es nicht zu verzettelt wird, hilft mrweber.ch dabei - Image by <a href="https://pixabay.com/users/pexels-2286921/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1868728">Pexels</a> from <a href="https://pixabay.com//?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1868728">Pixabay</a>
Eine Webseite bedarf Planung. Damit es nicht zu verzettelt wird, hilft mrweber.ch dabei - Image by Pexels from Pixabay

Wann macht eine WordPress-Webseite Sinn?

Schnell - Einfach - Günstig

WordPress in seiner ursprünglichen Form war gedacht, um persönliche Blogs zu betreiben. Mittlerweile besteht ein Grossteil des Internets aus WordPress-Webseiten - bishin zur New York Times - ob das gut ist oder nicht, sei dahin gestellt. 

Sinn macht WordPress dann, wenn man einfach und schnell eine günstige Webseite braucht. Viele Hoster bieten simple Installationen an, so dass auch ein Laie schnell zu seiner Webseite kommt. Bezahlen muss man nur das Hosting, WordPress selbst ist kostenlos.

Durch tausende so genannter Themes, vorgefertigte Layouts, entfällt auch das Selbermachen des Designs. Zwei drei Klicks und die Webseite sieht total anders aus, bei gleichbleibendem Inhalt. 

Durch so genannte Plugins, zusätzliche Funktionspakete, kann man die Webseite beliebig erweitern. Viele Plugins sind gratis, viele kosten, viele bieten eine Gratisversion mit eingeschränkten Funktionen.

Hier zeigt sich schnell der Nachteil: WordPress ist eine Software, welche Updates braucht. Nicht nur WordPress selbst, sondern auch die Plugins. Hier können schnell Fehler passieren, oder ein Plugin-Update bringt die ganze Seite zum Erliegen, da es sich mit einem anderen Plugin nicht verträgt. Gewisse Themes bieten Angreifern Einfallstore, man muss sich auch via Plugin selbst um die Sicherheit kümmern.

Wer eine einfache Webseite benötigt, die man selbst unterhalten kann, der ist mit WordPress aber gut aufgehoben. Vorausgesetzt, man weiss was man tut - oder man hat jemanden, der es weiss. 

Wann macht eine Clubdesk-Webseite Sinn?

Vereinsverwaltung und Webseite in Einem

ClubDesk ist eine Vereinsverwaltungssoftware, die nebst Mitgliederverwaltung, Buchhaltung etc auch einen Webseiten-Baukasten anbietet. Der Vorteil darin liegt insbesondere in der Schnittstellte zu den restlichen Bereichen - Termine, Vorstandsmitglieder und so weiter müssen nur an einem Ort bewirtschaftet werden, die Webseite reflektiert alle Änderungen automatisch.

Der Baukasten selbst ist hierbei recht einfach zu bedienen. In den Premiumversionen stehen einem weit mehr Funktionen zur Verfügung - die Gratisversion versteht sich mehr als eine Art Demoversion.

Sinn macht ClubDesk dann, wenn der Verein sowieso mit ClubDesk arbeitet, oder arbeiten will. Dank der Möglichkeit, eigenen Code einzupflegen, und den Fähigkeiten des Baukastens können sehr ansprechende Webseiten erstellt werden. 

Extra wegen dem Editor aber die ganze Vereinsadministration auf Clubdesk umzusatteln macht aber nicht viel Sinn. 

Andere CMS und Baukastensysteme

Abgesehen von WordPress und Clubdesk gibt es noch eine Vielzahl anderer Anbieter, die ins selbe Horn blasen. Bekannter hierzulande sind beispielsweise Jimdo oder Wix, daneben gibt es aber noch Drupal, Joomla, Nischenprodukte wie GRAV, Butter CMS, Bolt, Webflow, ...

Alle haben andere Vor- und Nachteile. Wann welches System zum Einsatz kommen soll, ist schwer zu sagen.
Jimdo soll besonders anfängerfreundlich sein, GRAV ist eher für Entwickler interessant... 
Wer in der Vergangenheit bereits mit Drupal oder Joomla gearbeitet hat, der fühlt sich vielleicht wohler damit, als mit WordPress.

Man sollte aber die Software schon kennen. Ich selber müsste mich auch erst in Drupal einarbeiten und kann nicht mit einem erfahrenen Drupal-Entwickler mithalten.

Die individuelle Massarbeit

Das Luxusmodell in der Webentwicklung ist die massgeschneiderte Lösung von Hand, zusammengesetzt aus ausgewählten Technologien. Wer sich von der Konkurrenz abheben will, spezielle Bedürfnisse hat oder für den die ganzen Baukastensysteme viel zu überladen sind, der fährt mit der individuellen Lösung am besten.

Allerdings ist das ganze ein Salatbuffet von einzelnen Bestandteilen. Welche Teile man für welche Situation einsetzt muss wohl überlegt sein.

Eine Webseite für eine Besenbeiz, die nur über Öffnungszeiten informiert, braucht kein Serverside Rendering mit angebundenem CMS und Edge Network Deployment. Eine einfache statische Webseite auf einem traditionellen Hoster genügt völlig.

Individuelle Massarbeit heisst, an der technischen Basis (low level) zu arbeiten und geeignete Technologien sinnvoll zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Image by <a href="https://www.freepik.com/free-photo/medium-shot-woman-working-laptop_40728383.htm#query=web%20programmer&position=38&from_view=search&track=ais&uuid=be5388cf-de09-4128-a79d-725d20175cfa">Freepik</a>
Individuelle Massarbeit heisst, an der technischen Basis (low level) zu arbeiten und geeignete Technologien sinnvoll zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Image by Freepik

Ja und nun?

Genau, was nun? Wenn man weiss, was man will, es aber nicht selbst umsetzen kann, dann muss man zu jemandem gehen, der das kann.

Ich schaue mit einem Kunden, was die Bedürfnisse sind, wie was auszusehen hat, wer alles daran rumfummeln soll, und so weiter. Und auf Grundlage dessen wird dann entschieden, welche Technik zum Einsatz kommt. Alles andere ist Mumpitz - ums Verrecken eine WordPress-Seite hochziehen oder unbedingt aus möglichst vielen Diensten eine Webseite basteln, das ist dem Kunden nicht gerecht. Und manchmal muss man sagen: Das kann ich nicht. 

Kontaktieren Sie mich, dann kann ich gerne mit Ihnen zusammen anschauen, was für Sie das beste ist.

Man muss schon zusammen die Bedürfnisse anschauen: Was soll die Webseite können? Wen soll sie erreichen? <a href="https://www.freepik.com/free-photo/male-female-colleagues-standing-by-window-looking-business-graphs-it_5839000.htm#query=software%20planning&position=2&from_view=search&track=ais&uuid=2381821b-0a94-4c40-9922-685bcbfbd22a">Image by pressfoto</a> on Freepik
Man muss schon zusammen die Bedürfnisse anschauen: Was soll die Webseite können? Wen soll sie erreichen? Image by pressfoto on Freepik

Beispiel mrweber.ch

Diese Webseite hier ist eine individuelle Lösung, aber eine relativ "simple".

Als Basis dient mir die Programmiersprache JavaScript. Aufbauend darauf nutze ich die JavaScript-Bibliothek React, um einfacher reaktive Webseiten erstellen zu können (React entstammt den Facebook-Ingenieuren - man kann es sich wie Code-Lego vorstellen, wobei man den Webseitencode in wiederverwendbare Codeblöcke einteilt). Zudem ist TypeScript integriert - ein von Microsoft entwickeltes Superset für JavaScript, was vor allem in der Entwicklung hilft. Zuguterletzt wird alles in Next.js eingebettet - ein auf React basierendes Framework, welches spezifisch für die Webentwicklung bestimmte Funktionen von Haus aus bereitstellt.

Die Inhalte entstammen dem Cockpit CMS, ein auf PHP basierendes Content Management System, welches auf traditionellen Hostern läuft und die Inhalte nach Schemas gliedert und diese dem Frontend (Next.js) über einen JSON-Api bereitstellt.

Das Kontaktformular nutzt nodemailer, eine für die Laufzeitumgebung Node.js entwickelte Mailsoftware. Diese leitet gesendete Formulare über einen traditionellen Mailserver an mich weiter.

Gehostet sind Frontend und CMS getrennt. Das Frontend läuft über Netlify - ein so genannter serverless Hoster, der die Webseiten in einer Node.js-Umgebung in der Cloud laufen lässt. Das CMS und er Mailserver liegen auf cyon, einem traditionellen Schweizer Hostinganbieter.

Als Versionskontrolle wird github benutzt - eine Infrastruktur von Microsoft. 

Uff...

Das klingt jetzt alles nach viel, ist aber wie gesagt eine relativ simple Infrastruktur. Je nach dem kommen mehr Bestandteile hinzu, oder alles wird etwas komplexer und dynamischer. 

Eine Webseite ist meist das Produkt vieler verschiedener Bauteile. Diese sinnvoll zusammenbauen zu können will gelenrt sein. <a href="https://www.freepik.com/free-vector/illustration-social-media-concept_2922292.htm#page=2&query=it%20technology&position=33&from_view=search&track=ais&uuid=0b1a9b38-e283-4af9-a423-579e254547c7">Image by rawpixel.com</a> on Freepik
Eine Webseite ist meist das Produkt vieler verschiedener Bauteile. Diese sinnvoll zusammenbauen zu können will gelenrt sein. Image by rawpixel.com on Freepik